Mittelschule Höchberg
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Ein Projekt von #planet_bee und Technik10

Es war eine besondere Exkursion von #planet_bee und den Technik-Schülern der M10, die da am 10. Oktober 2021 - einem Mittwoch - stattfand! Mit einem Taxi und privaten Autos fuhren 15 Vertreter unserer Schule in den Wald in der Nähe des Waldfriedhofes bei Heidingsfeld, um die Bienenhaltung in kenianischen TopBarHives kennen zu lernen.

Vor längerer Zeit schon wurde die Idee zwischen Technik-Fachlehrer Matthias Geier und Markus Aßländer (Schulimker der AG #planet_bee) geboren, dass wir im Rahmen der Technik-Projektprüfungen Bienenbeuten (Bienenwohnungen) bauen möchten, um unsere kleine Schulimkerei auf solidere Beine zu stellen.

 

Warum brauchen wir noch mehr Bienenstöcke?

Es gibt eine Faustregel, die besagt, dass die kleinste Imkerei aus drei Bienenstöcken bestehen sollte, um bei eventuellen Verlusten während des Winters gut weiterarbeiten zu können. Ein anderer Grund für den Bau der Bienenwohungen ist, dass wir bei wesensgemäßer Bienenhaltung mit dem Schwarmtrieb der Bienenvölker arbeiten, um die natürliche Entwicklung des Bienenvolkes zu ermöglichen. Das heißt konkret, dass schon im nächsten Frühjahr zur Zeit der Obstblüte ein Teil unseres Volkes aus der Bienenkiste ausziehen könnte, um ein neues Volk zu gründen. Natürlich möchten wir darauf vorbereitet sein und ihnen ein Zuhause bieten können!

 

TopBarHives vor Ort erklärt

Kurt Wagner, ein Imker-Kollege aus dem Würzburger Imkerverein, lud uns zu sich auf den Bienenstand ein, auf dem er vier Bienenvölker in TopBarHives betreut. Da er diese selbst gebaut hat, war und ist er der ideale Ansprechpartner für unser Projekt. Begleitet hat unsere Exkursion eine kleine #planet_bee-Delegation in Person von Sabine Burger und Lars Altheimer (Klasse 7b). Kurt Wagner hatte sehr gut verstanden, was wir uns von ihm wünschen und erklärte uns praktisch und anschaulich vor Ort die Funktionsweise der Beuten, sowie einige Tricks und Kniffe beim Bau der TopBarHives. Er zeigte uns Trennschiede, ausgebaute Waben, Oberträgerleisten und Absperrgitter und brachte dabei seine ganze Erfahrung bei der Betreuung der Völker ein. Beim Lesen dieser Begriffe wird schnell klar, dass man sich beim Bau einer Bienenbeute auch mit der Haltungsweise der Bienen auskennen sollte, da die Beuten sehr gut auf die Bedürfnisse der Bienen abgestimmt sein sollen.

 

Warum setzen wir bei #planet_bee auf die TopBarHives?

Momentan leben die Schulbienen in unserer ersten Bienenkiste. Sie bauen dort ihre Waben fest in die Kiste, die einzelne Wabe ist nicht entnehmbar, man nennt das auch Stabilbauweise. Der Vorteil ist, dass der Bien als Ganzes betrachtet werden kann und die Bienen ungestört ihr Klima in der Beute regeln.

Die kenyan TopBarHive, übersetzt heißt das „kenianische Oberträgerbeute“, funktioniert dagegen in Mobilbauweise, das heißt, dass die einzelnen Waben entnommen werden können. Die Bienen bauen die Waben an Trägerleisten, die auf der Beute liegen, daher der Name Oberträger-Beute.

Der Vorteil dieses Systems liegt darin, dass die Schüler nicht schwere Kisten kippen oder heben müssen, um am Volk arbeiten zu können, sondern nur einen Deckel abheben, unter dem sich das ganze Bienenvolk befindet. Die Bienen werden auf diese Weise möglichst wenig gestört und bauen ihr Wabenwerk, wie auch in der Bienenkiste, komplett selbst aus. Das ist Naturwabenbau in Reinform!

 

Wie die kenyan TopBarHive entwickelt wurde

Entwickelt wurde diese Art Bienen zu halten im Jahr 1972 von Gordon F. Townsend von der kanadischen University of Guelph in Zusammenarbeit mit kenianischen Studenten. Er entwickelte diese Oberträgerbeute für die in Kenia heimischen afrikanischen Bienen, die viel aggressiver und mobiler als unsere Bienen sind. Diese Art der Bienenhaltung geht auf die Bedürfnisse der Bienen gut ein, was sich positiv auf die Sanftmut der Bienen auswirken kann. Die Landesanstalt für Wein- und Gartenbau empfiehlt diese Bienenbeute Imkern, die im Freizeitbereich tätig sein möchten und nicht auf maximalen Honigertrag aus sind. Für Interessierte gibt es hier einen Link zur TopBarHive.

 

Unser Ziel ist es, die Schüler mit dieser Art der Bienenhaltung vertraut zu machen und die Unterschiede zur Bienenkiste und herkömmlichen Magazinbeuten zu erfahren. Eine weitere Alternative in der wesensgemäßen Bienenhaltung wir für die Schüler begreifbar.

 

Unsere Exkursion zu Kurt Wagners Bienenstand ist der Startschuss für die Techniker-Gruppe der M10 für den Bau der TopBarHives, um unseren #planet_bee mit weiteren Bienenvölkern zu besiedeln.

 

Viel Glück dabei!

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