Mittelschule Höchberg
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Eine Reise zu Bienen und Menschen in alter Zeit

Nach der Reise in die Welt der Bienen und Wildbienen in den vergangenen zwei Jahren, machten sich die Planetarier:innen am 15. Februar 2023 auf den Weg nach Feucht im 13. Jahrhundert. Vor eintausendeinhundert Jahren, man schrieb das Jahr 1296, wurde dort die Zeidlerei das erste Mal in einer kaiserlichen Urkunde erwähnt. Doch schon viele hundert Jahre zuvor wurde das Werk der Zeidlerei ausgeführt. Die Aufgabe der Zeidler war und ist es, Waldbienenhaltung zu betreiben.

Den Sprung in diese alte Zeit machten die Schüler mit einer sehr modernen Zeitreisemaschine, dem ICE von Würzburg nach Nürnberg. In atemberaubender Geschwindigkeiten, selbst für Planetarier:innen, durchquerten wir den fränkischen Landstrich und landeten schließlich nach S-Bahn und kleiner Wanderung vor dem Tor des altehrwürdigen Zeidlermuseums.

Wir wurden sehr herzlich von Herrn Pallin, unserem Führer durch die altehrwürdige Stätte, aufgenommen. Ein von Geschichten und Anekdoten über die Ursprünge unserer heutigen Imkerei gespickter Vortrag erheiterte und bildete unsere Zeitreisegruppe und bereitet sie darauf vor, die uralten Gegenstände nicht nur der Zeidlerei, sondern auch der Bienenhaltung in ihrer Entwicklung bis  in die Neuzeit, mit einer Vielzahl von Bienenbehausungen und wichtigen Gegenständen zu sehen und zu begreifen. Wir sahen unzählige geflochtene Bienenstrohkörbe (auch einer aus Gemünden) in den unterschiedlichsten Formen und Schmückungen, Krainer Bienenkästen, Schmuckbeuten, uralte Honigpressen, Werkzeuge und Waffen. Waffen? Ja, den die Zeidler waren eine der wenigen Zünfte, die mit einer Armbrust bewaffnet die Wälder Nürnbergs durchstreifen durften.

Wir wurden hineingenommen in die Lebenswelt der Untertanen von Karl, den Großen, dem die Zeidler mit ihrer Zunft direkt unterstellt waren. Sie waren freie Bürger und hatte sogar ein eigenes Zeidlergericht, das wir bei unserem anschließenden Streifzug durch Feucht auch entdeckten.

Wir Planetarier:innen hoffen natürlich genau so reich zu werden wie die Zeidler vor über tausend Jahren. Eine einzige besiedelte Beute hatte den Gegenwert einiger Rinder. Der Grund liegt in den wertvollen Produkten, die die Bienen lieferten: Honig und Wachs, Süße und reines (Kerzen)Licht. Wachs, das besonders die Kirche der damaligen Zeit lebensnotwendig brauchte.  Stellt doch die Osterkerze im österlichen Ritus das Licht in der Dunkelheit bereit! Nun ja, die Preise sind etwas gefallen, aber die Faszination, die die Feuchter Zeidler damals für ihre Bienen haben mussten, die kennen wir auch von unserer Begegnung mit den Bienen. Das verbindet uns mit dem damaligen Menschen. Auch wir schneiden die Honigwaben aus unserer Bienenkiste, die ja einem Baumstamm nachempfunden ist.

Im Anschluss an den Museumsbesuch landeten wir, nachdem sich jeder Planetarier mit Produkten aus dem Museumsshop eingedeckt hatte, im Restaurante Tomate „Il Pomodore“ und verspeisten nach 3 Stunden Vortrag Rundgang durchs Zeidlermuseum dreiundzwanzig Pizzen und Pasta. Den Weg zum Bahnhof verbanden wir mit einem Streifzug durch Feucht und warfen einen Blick auf Zeidlermuseum, Zeidlerschloss, Rathaus und Kirche. Der ICE brachte uns wieder nach Würzburg. Das Schulfest am 18. März wird die Eindrücke unserer Zeitreise plakativ zeigen und die Besucher des Festes hineinnehmen in unsere Eindrücke von den Bienen und Menschen in alter Zeit.

 

Markus Aßländer, AG #planet_bee

 

 

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